In einer aktuell veröffentlichen Studie (Elflein H, Fresenius S, Lamparter J, Pitz S, Pfeiffer N, Binder H, Wild P, Mirshahi A: The prevalence of amblyopia in Germany—data from the prospective, population-based Gutenberg Health Study. Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 338–44. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0338) wurden das Vorkommen einer Amblyopie (Schwachsichtigkeit) einer großen Bevölkerungsgruppe (über 3.000 Menschen) aus dem Raum Mainz untersucht.
Amblyopie wird definiert als verminderte Sehschärfe, meist ohne Vorliegen von organischen Erkrankungen. Von den oben untersuchten Personen wiesen 182 Probanden (5.6%) eine Sehschärfe von <0.63 (Sehleistung kleiner oder gleich 63%) auf einem Auge auf. Als Hauptursache wurden für die Amblyopie wurden Anisometropie (Ungleichheit der Brechungswerte der Augen) und Schielen oder Mischformen festgestellt.
Sämtliche oben genannte Ursachen können in den meisten Fälle gut bis sehr gut behandelt werden, allerdings nur in den ersten Lebensjahren. Im Erwachsenenalter kann eine Amblyopie nicht mehr sinnvoll behandelt werden.
Daher ist die Früherkennung einer Amblyopie sehr wichtig. Dazu gehören kindgerechte Sehteste, eine eingehenden Erhebung der Kindes- und Familienkrankengeschichte und einige andere Untersuchungen.